Kolumne: Strategien - Kaufen oder Halten? Aktien und die häufige Verkaufsunentschlossenheit S3

 
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Ist die Teilgewinnmitnahme viel mehr wie nur ein fauler Kompromiss?



Es ist kurz vor 11 Uhr Mittag, der Kurs einer zuvor eingekauften Position steigt und steigt. Ein Ende ist nicht in Sicht, im Gegenteil, die Nachrichten überschlagen sich mit guten Neuigkeiten. Die Gesamte Branche scheint in Euphorie. Jetzt wäre doch eine perfekte Gelegenheit zur ersten Realisierung eines Gewinnes. Immerhin 10 Prozent Kurswachstum- schnelles Geld, für nur einen Tag. Oder doch lieber noch halten und warten? Eigentlich ist ein weiterer Anstieg, gemeinhin des positiven Börsenklimas so gut wie vorherbestimmt. Mit einer weiteren Gewinnzunahme sei also zu rechnen. Aber wird es denn wirklich, am heutigen Nachmittag noch genauso weitergehen?

Sichere Anlagestrategie: Teilgewinnmitnahmen und nachziehende Stopps
Doch nicht alle Bewegungsziele, ob durch Analysen, Börsen- Stimmung oder sonstige Wahr- scheinlichkeiten, lassen sich glasklar und exakt vorraussagen und so bleibt eben die Chance offen, ob sich der Kurs weiterhin nach oben bewegt, oder das aktuelle Wachstum, die Gewinn- mitnahmen anderer Anteils-inhaber hervorruft. Stichwort: Kurskorrektur. Um dennoch erste Gewinne abzusichern, kann eine Teilgewinnmitnahme die Lösung sein. Hat der Aktienkurs die anfängliche Richtung einmal aufgenommen und das erste Mindestziel erreicht, wird ein Teil der Position geschlossen. Der zweite Teil bleibt demnach offen, am besten mit einem angezogenem Stopp. Würde der Markt nun konsolidieren, hätte das- auch ohne einem nachgezogenem Stopp, einen ausgeglichene Aktieneinsatz zur Folge.

Immerhin ist kein Geld verloren. Hatte der Anleger den Stopp sogar schon auf den Einstiegskurs nachgezogen, ist die Hälfte des Gewinn minimums aus dem Vormittagsgeschäft, bei dem bereits ein Teil der Position verkauft wurde, sicher. Durch dieses Verhalten kann der Stopp, der noch offenen Wertpapierposition mit einem höheren Stopp-Punkt, versehen werden. Das Geschäft liegt nun in einem sicheren Hafen. Der höher angelegte Stopp, verschafft nun Bewegungspielräume von insbesondere Privataktionäre träumen. Gewinn wurde bereits realisiert, nun kann man zocken- undzwar ohne zu verlieren. Höher gelegte Ziele sind nun offen- es kann mehr Gewinn erwirtschaftet werden oder aber die Position bei negativ Entwicklung des Marktes verkauft werden.

Allerdings hat die Methode der Teilgewinnmitnahme bei allen Vorteilen auch einen großen Nachteil.


  • Eine Hälfte der Position wird immer Suboptimal verkauft. Dreht der Kurs idealerweise doch noch, wäre es besser gewesen, beide Teile an der Gewinnmarke geschlossen zu haben. Läuft dieser jedoch weiter, kann es vorkommen das sich so mancher emotionale Trader im nachhinein, über den verpassten Gewinn ärgert. Denn die erste bereits verkaufte Hälfte hätte dann zusätzliche Renditen erzielen können.
Fazit: Halten oder verkaufen? "Haltaufen" Die Strategie der Gewinnmitnahmen eines sicheren Teil´s bestimmter Aktienpositionierungen, ist viel mehr als nur ein Kompromiss. Er hilft dabei, dass definitiv Gewinne an der Börse verbucht werden können, schafft ein ausgeglichenes trading- Gefühl und Sicherheit. Nimmt jedoch nicht die Chance auf weitere Gewinne, sondern lässt weitere Gewinne, bei steigenden Kursen zu. Ohne das Risiko eingehen zu müssen, ein Defizit des Einstiegskapitals unnötig zu riskieren. Ob Risikoscheu, Faulheit bei der Kursverfolgung, Kompromiss, Draufgänger oder vorsichtiger Anleger-letztenendlich ist es der Gewinn, ob groß oder noch größer, welcher den Geist des Traders und des Depotkontos stärkt.

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