Märkte im Überblick: Japan - wirtschaftlicher turn around?


Japan wieder Potential dank Freihandelszonen?



Neuigkeiten von Asiens Märkten. Japan hatte es in der Vergangenheit nicht einfach. Beinah jahrzehntelange wirtschaftliche Turbulenzen. Deflation. Der Unfall im Atomkraftwerk. Nun ist es scheinbar etwas ruhiger geworden im Land mit der aufgehenden Sonne. Von der Erschaffung einer neuen Zone zum Freien handeln erwünschen sich die Eliten der Wirtschaft zusätzliche Chancen für das krisengebeutelte Japan. Das Land von Sony, Nintendo und Toyota also kurz vor dem Beginn eines turn arounds?

"Zona Franca" - Ein Lichtblick für die Japanische Wirtschaft?
Jeder ist damit schon mindestens einmal in Berührung gekommen. Sie nennen sich NAFTA, MERCOSUR, EU und ASEAN und bilden das primere Rückrad der gesamten Weltwirtschaft. Gemeint sind die großen Freihandelszonen dieses Planeten. Fast unglaublich, jedoch leben innerhalb dieser Zonen über 1.7 Milliarden Menschen, das sind knapp 25 Prozent der Weltbevölkerung. Schon bald können es 1.6 Milliarden Menschen mehr sein, denn zwischen den Nachbarstaaten der Volksrepublik China, Südkorea und Japan bahnt sich eine neue Freihandelszone an. Noch ist der Ausgang ungewiss. Hier und da existieren noch einige Schönheitsfehler, der Rahmen jedoch steht. Die drei asiatischen Staaten, welche sich in der Vergangenheit schon des öfteren über maritime Grenzverläufe in den Haaren lagen- derzeit spitzt sich zwischen China und Japan der Streit im die Inselgruppe Diaoyu zu-, rücken nun endlich mehr und mehr zusammen.
"Nach 13 Jahren unermüdlicher Anstrengungen steht die Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea an einem neuen historischem Startpunkt ", chinesischer Staatspräsident Jiabao
Aber sind für das Währungsabkommen der drei Länder bereits die ersten Weichen gestellt? Sicher, denn mit Japan hat Peking bereits im Dezember 2011 ein Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung der Währungen geschlossen. Erstmal verzichten die beiden Länder auf den US-Dollar als Transferwährung. Man erhofft sich davon Belebung des bilateralen Handels. Durch den direkten Tausch von Yuan und Yen und umgekehrt, könnten jährlich bis zu drei Milliarden US-Dollar an kosten eingespart werden. Vor allem für das krisengebeutelte Japan deutet hier alles auf eine große Chance hin. Das Land steckt seit Ende der 1980er Jahre, seit dem Platzen einer Immobilienblase, in einer Deflationsfalle. Dazu kommen eine überalterte Bevölkerungstruktur und hohe Staatsverschuldung. Jegliches versuchen, sich aus dieser wirtschaftlichen Zwickmühle zu befreien, ist bisher kläglich gescheitert. Dabei war Japan in der Vergangenheit einmal das Wirtschaftswunder Asiens. Noch in den späten 80er-Jahren blickte ganz Europa neidisch auf die boomende Nation in Fernost.

Japan, China und Südkorea - Freihandelszone schafft Wachstum


Freihandelszone Japan, China, Südkorea: Peking wäre der absolute Gewinner.
Doch das ist nun schon eine Weile her. Im zweiten Quartal dieses Jahres ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Quartalsvergleich um 0.3 Prozent gestiegen. Und selbst um diesen mageren Zuwachs wird in Tokio gebangt. Denn die Exporte zeigen sich schwach und die Industrieproduktion hat zum Teil an Dynamik eingebüßt- stellte die Regierung in China fest. Die anvisierte Freihandelszone zwischen China, Japan und Südkorea könnte im Kampf gegen die Deflation wertvolle Schützenhilfe leisten. Bereits 2010 hatte China die USA als wichtigsten Handelspartner der Japaner abgelöst. 19,4 Prozent aller Ausfuhren gingen an das Nachbarland, in die USA waren es nur noch 15,7 Prozent. Allerdings streiten sich die Fachleute über das Ausmaß eines positiven Effektes der geplanten Freihandelszone auf Japans BIP. Der Journalist für Wirtschaft Kim Kyung-ho beziffert diesen in einem Beitrag für den The Korea Herald auf ein zusätzliches Plus von 0.2 Prozent. Positiver fällt die Prognose der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhao aus, welche auf ein effektives Ergebnis von 0.5 Prozent gekommen war. Damit würde Japan von der Freihandelszone am wenigsten profitieren. Denn für die Nachbarn China und Südkorea liegen die Schätzungen bei 2.9 Prozent beziehungsweise  sogar um 3.1 Prozent an zusätzlichem Wachstum pro Jahr. Investoren stehen nun vor einer schwierigen Entscheidung- wollen diese, im 3-Länder-Markt bereits von Anfang an kräftig mitmischen? Investitiontechniken existieren zu Hauf. Nur können aktuelle Situationen wie das bilden einer Freihandelszone, beispielsweise im 3-Länder-Eck Asiens wohl nicht als alltäglich angesehen werden. Einstiegsfragen bleiben im Raum stehen.

-Antizyklisch Aktien kaufen?


Experten empfehlen den antizyklsichen Kauf von japanischen Wertpapiere
Dennoch, für Japan könnten +0.5 Prozent BIP Wachstum sehr bedeutend sein. Bedeutend in jeglicher Hinsicht, weil es dem Land immerhin ein Minimum an zusätzlichem Wachstum "garantiert", auf dem weiter aufgebaut werden kann. Die Geschichte lehrt uns, Motivation ist alles. Und das stimmt einige Experten an der Börse positiv hinsichtlich des des japanischen Aktienmarktes. Die Deutsche Fondsgesellschaft StarCapital etwa schreibt:"Japanische Aktien werden nach über 20 Jahren Kursverfall mittlerweile zum Buchwert gehandelt. Mit einem Kurs-Buch-Verhältnis von 1.1 und einem geglättetem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20.0 notiert der Aktienmarkt 30 Prozent unterhalb seines fairen handelbaren Wertes." Experten sind sich einig, die richtige Strategie liegt im antizyklischem Aktienkauf, undzwar dann wenn eine interessante Aktie, einen vorher festgelegten Wert -X- erreicht hat. So kann mit dieser Technik, eine beachtliche Position im Depot aufgebaut werden- und das auch noch zum Schnäppchenpreis." Auch für Freunde von Zertifikaten, bietet der Markt aktuell günstige Einstiegsmöglichkeiten. Bei  Zertifikaten sind jedoch zusätzliche Gewinne, durch eine Euro-Abwertung nicht möglich. Grund dafür ist die Währungsabsicherungen (Quanto), welche bei Zertifikaten zum tragen kommt. Für Anleger welche Exchange Traded Funds (ETF) bevorzugen gibt es ebenfalls eine Reihe an Möglichkeiten, jetzt noch von Beginn an günstig im Markt mit zu mischen.

Michael Blanz -Redaktion.
Quelle: rbs





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